Wir stehen zusammen
25. Feb 2023
Zum 1. Jahrestag des Kriegsbeginns in der UkraineWie die meisten Menschen in der Welt stehen auch Christen in Freising immer noch entsetzt und fassungslos vor der Tatsache des aggressiven russischen Angriffs auf ein souveränes Land in Europa. Seit einem Jahr haben zahllose Menschen Tod, Vertreibung, Gewalt und Not erlebt. Trotz vieler Jahrzehnte der Geduld und der Beharrlichkeit scheint unser Ziel einer gewaltfreien Grundhaltung der Politik heute gescheitert und die Hoffnung gestorben. Aber: Wer die Hoffnung aufgibt, resigniert. Er handelt nicht mehr und lässt die Opfer allein. Er verweigert sich einer Suche nach Lösungen. Wir wollen dagegen ein Zeichen aus der Mitte der Gesellschaft setzen.
Wir stehen zusammen gegen den Krieg in der Ukraine!
Wir stehen deshalb zusammen, am Marienplatz in Freising und
mit vielen anderen Menschen in Deutschland und Europa!
Wir stehen zusammen für die Opfer von Unrecht und Gewalt!
Wir fragen: Oft wird heute gesagt, dass die früheren Gewissheiten nun nicht mehr gelten.
Ist dem wirklich so?
- Gilt während des Kriegs nicht, was vor dem Krieg galt, dass militärische Gewalt immer abzulehnen ist? Lassen wir uns von Putins zerstörerischer Kriegslogik anstecken und Gewalt wieder als Mittel auch der europäischen Politik neu denken?
- Wir liefern nun Waffen, immer mehr. Eine Aufrüstung in Deutschland wird auf den Weg gebracht. Von einzelnen wird die Wiedereinführung der Wehrpflicht angedacht. Ist unsere 77-jährige Gewissheit, dass mehr Waffen nur zur Eskalation führen, aber nicht zum Frieden, nun auf einmal falsch? Müssen nicht auch die Länder, die Waffen liefern, die Verantwortung mit übernehmen für immer mehr Leid?
- Ist nicht die alte Gewissheit weiterhin gültig, dass Diplomatie immer den Vorrang haben sollte? Sollten die ukrainische und die westlichen Regierungen nicht trotzdem Gesprächskanäle für Verhandlungen offenhalten? Auch wenn es zurzeit naiv erscheint, nur Verhandlungen werden irgendwann den Krieg beenden! Wir wenden uns deshalb heute direkt auch an die russische Regierung.
- Ist es nicht gerade jetzt bewiesen, dass Nationalismus zu Gewalt führt? Müssen die Regierenden nicht viel stärker internationalen Beziehungen und der gleichen Würde aller Menschen Vorrang geben vor nationalen und wirtschaftlichen Interessen?
- Das Recht von Kriegsflüchtlingen wird Gott sei Dank für die ukrainischen Menschen umgesetzt. Warum gilt es nicht für andere Kriegsflüchtlinge, z.B. an der polnisch-belarussischen Grenze?
- Rechte Nationalisten in Deutschland nennen sich jetzt die „neue Friedensbewegung“ und
Freising, 24. Februar 2023, die internationale christliche Friedenbewegung PAX CHRISTI, Gruppe Freising